09.09.2025

Dem Unternehmen cyment ist es gelungen, ein Ersatzprodukt für Zement zu entwickeln, das eine Reduktion des CO2-Ausstoßes von über 95 Prozent bei der Herstellung bewirkt. Dabei wird ein großer Teil des Zementklinkers durch eine spezielle Mischung nachhaltiger Materialien ersetzt. Über 1.300 Materialien sind dafür ausgetestet worden. Im Endprodukt Beton lassen sich dadurch bis zu 50 Prozent der CO2-Emissionen einsparen.

Die Zementproduktion ist für fünf bis acht Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich. Zement ist das im Beton verwendete Bindemittel, damit die Mischung aus Gesteinskörnung und Wasser fest wird. Bei der Herstellung wird Kalkstein und Ton bei extrem hohen Temperaturen (1450 Grad Celsius) gebrannt. Die daraus entstehenden zermahlenen Klinker bilden den Hauptbestandteil von Zement – seit rund 200 Jahren. Dabei wird CO2 aus dem Kalkstein freigesetzt und entweicht in die Atmosphäre. Bislang wurde keine passende Alternative zur energieintensiven Herstellung von Zementklinker gefunden.

Bis zu 50 Prozent Emissionseinsparung

Durch cyment kann nun ein beträchtlicher Teil des Klinkers im Zement ersetzt werden, ohne dass das Endprodukt, der Beton, Qualitätseinbußen hinnehmen muss. Dem jungen Unternehmen ist es gelungen, ein Ersatzprodukt für emissionsintensiven Zement zu entwickeln, das bei der Herstellung einen CO2-Ausstoß von lediglich 26 Kilogramm pro Tonne aufweist – eine Reduktion von mehr als 95 Prozent gegenüber der Herstellung von herkömmlichem Zement.

Cyment kann, je nach konkretem Einsatzgebiet, bis zu 60 Prozent des Klinkergehalts im Zement ersetzen. Durch diese Reduktion des Klinkergehalts im Zement können bis zu 50 Prozent der Emissionen beim Endprodukt Beton eingespart werden. Damit wird die Herstellung von „grünem Beton“ mit weniger als 100 kg CO2-Ausstoß pro Kubikmeter Beton möglich – eine wichtige und sehr ambitionierte Benchmark der Branche.

Klimafreundliche Stoffe statt Zement

cyment ist sowohl der Name des Produkts als auch der des Unternehmens, das aus der ALAS-Gruppe hervorgegangen ist. „Das Erfolgsrezept von cyment ist es, die Menge an herkömmlichem Zement im Beton zu reduzieren, indem sie durch Puzzolane, hydraulische und andere klimafreundliche Stoffe aus der Recycling- und Kreislaufwirtschaft ersetzt wird“, sagt Reinhard Kandera, Geschäftsführer der cyment Austria GmbH. „Durch eine innovative Rohstoffmischung entsteht ein flexibel einsetzbarer Zusatzstoff für Beton, der deutlich weniger Zement notwendig macht.“

Zement sei „der mit Abstand wichtigste Ansatzpunkt und damit auch der größte Hebel für nachhaltiges Bauen. Wir freuen uns, dass es nun gelungen ist, einen beträchtlichen Teil davon durch eine innovative Mischung nachhaltiger Materialien zu ersetzen. So können wir den ökologischen Fußabdruck in der Bauwirtschaft deutlich verringern. Die genaue cyment-Beimischung kann flexibel an das jeweilige Einsatzgebiet angepasst werden“, so Kandera.

cyment kann in allen relevanten Bereichen der Bauindustrie eingesetzt werden, ist generell für den Hoch- und Tiefbau sowie speziell für die Anwendung in massigen Bauteilen, in wasserundurchlässigen Bauwerken sowie in mit Bindemittel stabilisierten Tragschichten geeignet.

„Über 1.300 verschiedene Materialien getestet“

cyment wurde im Rahmen des Zulassungsverfahrens in verschiedenen Europäischen Ländern umfassend geprüft und positiv bewertet. Die Herstellung erfolgt in der modernsten Mahlanlage Europas in Mosonmagyaróvár im Dreiländereck Österreich-Ungarn-Slowakei durch ein nachhaltiges, erhitzungsfreies Verfahren. Das Forschungs- und Entwicklungscenter befindet sich in Bratislava. „In unserem Innovationshub haben wir über 1.300 verschiedene Materialien getestet, und mit Hilfe von KI-unterstützten Verfahren die cyment-Rezepturen entwickelt“, sagt Kandera. „In der Slowakei und in Ungarn sind wir bereits auf dem Markt. Wir freuen uns, dass auch in Österreich der Markteintritt in Kürze erfolgen wird.“

Zulassungen und Zertifizierungen:

  • Europa: European Technical Assessment (ETA 22/0396)
  • EPD – Environmental product declaration gemäß ISO 14025 und EN 15804+A2
  • Nationale Zulassung in Ungarn (A-4/2025)
  • Nationale Zulassung in der Slowakei und Tschechien: (SK TP – 25/002)
  • Österreich: cyment ist als Typ-II-Betonzusatzstoff gemäß EN 206 bzw. ÖN B4710-1 einsetzbar und verbessert die Frischbetoneigenschaften, die Eigenschaften von Beton während der Erhärtung (Reduktion der Hydratationswärmeentwicklung) sowie die Eigenschaften des Festbetons (dichtes Porengefüge, hohe Endfestigkeit und Dauerhaftigkeit).
  • Produktion unterliegt dem strengsten Bewertungs- und Überprüfungssystem für Leistungsbeständigkeit, dem AVCP-System 1+
  • Zertifiziert nach ISO 9001 - Qualitätsmanagementsystem
  • Zertifiziert nach ISO 14001 - Umweltmanagementsystem
  • Zertifiziert nach ISO 45001 - Managementsystem für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit
  • cyment wurde im Rahmen von Zulassungsverfahren und der wiederkehrenden Fremdüberwachung (Qualitätsmanagement System 1+) umfassend geprüft und positiv bewertet. Zu den Prüfungen zählen neben der Radioaktivität und den Gehalten an organischen Verunreinigungen (PAH, PCB, PEOX, BTEX, PNI, Summe HC, CN) auch alle relevanten Schwermetalle sowie die Ökotoxizität für lebende Organismen. Besonders wichtig: Die Umweltverträglichkeit von Bauprodukten, die mit Regen-, Grund- oder Sickerwasser in Kontakt kommen. cyment erfüllt alle Anforderungen – für eine nachhaltige und sichere Bauweise

Über cyment:

Die Gesellschaften der cyment Gruppe in Österreich, Ungarn und der Slowakei sind aus der ALAS-Baustoff Holding heraus entstanden. Eine Produktionsanlage befindet sich in Mosonmagyaróvár/Ungarn im Dreiländereck Österreich-Slowakei-Ungarn, das Forschungs- und Entwicklungscenter in Bratislava/Slowakei und der Firmensitz der cyment Austria GmbH am Standort der ALAS-Holding in Ohlsdorf/Österreich. Die ALAS-Gruppe steht für langjährige und breit gefächerte Erfahrung bei Gewinnung und Aufbereitung mineralischer Rohstoffe für die Bauindustrie bzw. in der Betonproduktion. Für das innovative Produkt cyment wurden 1.300 verschiedene Materialien im Forschungscenter getestet.

Rückfragehinweis:

Philipp Schneider
Milestones in Communication

0664/88318562

Reinhard Kandera ist Geschäftsführer der cyment Austria GmbH.

Die Produktionsanlage befindet sich in Mosonmagyaróvár/Ungarn im Dreiländereck Österreich-Slowakei-Ungarn, das Entwicklungscenter in der Slowakei, der Firmensitz in Österreich.

Hohe Einsparungen: 95 Prozent gegenüber der Herstellung von Zement, 50 Prozent beim Endprodukt Beton.

Die Bilder können zu Pressezwecken unter Angabe des Copyrights "Wolfgang Wolak/cyment“ kostenfrei abgedruckt werden.